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Fußball

Trainer Betreuer Turnier Dez. 08

 

Trainer-Betreuer Turnier 19.12.2009

Eigentlich rechnete ich fest damit, daß das wegen Regens abgesagte Turnier mit Termin im Oktober dieses Jahr nicht stattfinden würde. Aber niemand sollte Thorsten Kock unterschätzen. Hab ich aber irgendwie, weshalb meine Überraschung über die Spielansetzung doch einigermaßen hoch war.

Einen netten Nebeneffekt hatte dieser Termin, kurz vor Weihnachten, dennoch. Das Turnier würde wettergeschützt in der Halle stattfinden und eine kurze Atempause im Geschenkeeinkaufsstress würde sicher jeder gern mitnehmen.

Entspannt machte ich mich also auf. Ich würde meine Spiele wieder im Tor abreißen. Da muss wenigstens nicht so viel laufen. Für leibliches Wohl war wieder sehr schön gesorgt worden. Die Turnierleitung rekrutierte sich wieder aus dem reichhaltigen Söhnefundus von Thorsten, die Schiris standen auch bereit – obwohl; wenn die selber auch spielen sollen, wie können die da unparteiisch sein? Na, wird schon.

Nach erfolgter  Mannschaftsaufstellung wurde auch schon angepfiffen. Gespielt wurde mit der Allzweckwaffe der Hallenfussballspielverderber, dem Futsalball. Einerseits, wer je ein Spiel portugiesischer Ballakrobaten gesehen hat, die eigentlich Fußvolleyball spielen, ist schnell fasziniert. Andererseits hält sich die Begeisterung in Grenzen, wenn man selbst mal  mit dem Teil  loskickt.

Dieser Ball ist ganz und gar widersprüchlich. Die Sprungkraft dieses noch jungen Sportgeräts lässt sich eigentlich nur mit frisch dampfenden Hinterlassenschaften unserer Schwarzbunten vergleichen. Er springt nämlich gar nicht. Soll er wohl auch nicht. Bis man da den Bogen raus hat, ist aber das erste Spiel schon zu Ende. Allerdings habe ich, da ich ja lieber im Tor stehe, als mir die Seele aus dem Leib zu rennen, eine außerordentlich unvorteilhafte Eigenschaft des Balles kennengelernt. Wird der Ball nämlich vom Stürmer (volgo Torjäger) beinhart getroffen, setzt dieses kleine Lederteil eine   kinetische Energie frei,das man sich fragt, warum Fußball-Torwarte nicht ähnliche Protektionskleidungen tragen sollten, wie beispielsweise Eishockeyspieler. Die geringe Größe tut ihr Übriges. Im Schwimmbad kann ich den obligaten Niveaball irgendwie viel besser fangen.

Aber egal. Meine Mannschaft scheint zufrieden mit meinen Rückhaltefähigkeiten zu sein. Unglücklicherweise merken das auch die Mannschaften, denen, aus welchen Gründen auch immer, der keeper fehlt. Mit anderen Worten: ich muss da einspringen.

Fußballlaien würden nun sagen, ist doch kein Problem. Torwarte bewegen sich  ja eh nur bei Torschüssen. Aber an dieser Stelle möchte ich die sporttheoretischen Ausführungen beenden und zum allgemeinbildenden Teil übergehen.

Warum steht ein Frank Rost im Winter in kurzer Hose und kurzem Hemd auf dem Platz? An hautfarbenem Neopren kann es nicht liegen. Es ist Fieber. Der Torwart fiebert mit seiner Mannschaft. Er leidet, schreit mehr Anweisungen als der Coach und ist – tigergleich –immer auf dem Sprung. Könnte ja gleich ein Futsalball, mit der gefühlten Masse dieser lustigen Feuerwehren, die auf Flugplätzen immer die Schaumteppiche legen, angeflogen kommen.

Wenn das nicht warm hält. Bei mir war es ähnlich. Mir lief zwar der Schweiss nicht in Strömen, wie beispielsweise beim joggen oder dem Beantworten unangenehmer Fragen. Aber ich hatte eine Anspannung (wir erinnern uns – der Tiger). Ich war immer bereit, jeden Fehler meiner Verteidigung auszubügeln. Erfreulicherweise gab es davon vergleichsweise wenige, egal, in welcher Mannschaft ich auch aushalf. Viele Gelegenheiten, oder sollte ich sagen Gefahrenmomente gab es nicht.

Was ich auch noch beobachten konnte (als von Thorsten  ausgeguckter Schreiberling musste ich ja verschiedene Aspekte auf mich einwirken lassen): Trotz des „Es-geht-um-Nichts“-Charakters des Turniers, gingen alle Spieler beherzt und ehrgeizig ans Werk. Will heissen: es gab die eine oder andere Situation, wo ein Spieler die Erdanziehungskräfte gänzlich unterschätzte und mit der – zugegebenermassen nicht gewünschten – Hilfe des Gegenspielers zu Boden ging. Das sah aber nur bei den jungen Spielern richtig gut aus. Bei so  krummen Hölzern wie beispielsweise mir sind die im genetischen Gedächtnis über Jahrhunderte verankerten Abrollmechanismen mangels Übung schon stark verkümmert. Man will dann eigentlich gar nicht fallen. Na, und so sieht es dann auch aus.

Natürlich gab es auch einen Gewinner des Turnieres. Aber es ging ja um nichts. Einen richtigen Sieger habe ich an dieser Stelle die angenehme Pflicht zu nennen: Mich selbst. Jawohl. Sieben (!) Spiele habe ich absolviert. Ich muss duschen.

Ulf Ohms

Betreuer 3.F

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