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TOP 4 Bericht aus dem Jugendbereich: Yannic berichtet.
In der U13-Gruppe sind 23 Kinder; 9 Mannschaftsspieler, so dass in der nächsten Saison evtl. zwei Mannschaften gebildet werden können. Es wurde ein Elternabend für die Eltern der Mannschaftsspieler und ein Weihnachtsmarktbesuch (mit Rallye Gänsemarkt) durchgeführt.
TOP 5 Bilanz 2012(bis 31.12.2012)
Günther erläutert die Haushaltsposten und klärt Nachfragen dazu. Die Sparte hat ein solides Finanz-Polster, so dass Gebührenerhöhungen in nächster Zeit nicht nötig sind.
TOP 6 Entlastung der Abteilungsleitung
Die Abteilungsleitung wird entlastet.
TOP 7 Neuwahlen
Alle Kandidaten wurden mit einer Stimme Enthaltung einstimmig gewählt.
TOP 8 Haushaltsplan 2013 und Festlegung der Beiträge, Struktur der Hallenzeiten
TOP 9 Anträge und Verschiedenes
Hamburg, den 16.1.2013
Günther Rohde
Die Anfeuerungsrufe von Margitta Pein, der fröhlichen und temperamentvollen Betreuerin aus Meldorf, bewirken noch einmal eine neue Motivation bei Florian Johannsen, auch die letzten Reserven in der Endspielrunde zu aktivieren, wenn er versucht den federleichten Ball zu erlaufen, um dann seinen Gegner in Verlegenheit zu bringen. Er ist ein Kämpfertyp, der keinen Ball verloren gibt. Doch im Vordergrund stehen bei ihm, wie auch bei den anderen 40 männlichen und weiblichen Athleten dieses Badminton-Turniers, Freude, Spaß und Lust an der Bewegung.
Abbildung 1: Gruppe der „Stiftung Mensch“ aus Meldorf mit Betreuerin Margitta Pein (hintere Reihe 2. v.l.); Daneben: Florian Johannsen
Aus dem ganzen norddeutschen Raum haben sich am 16.4.2012 die Spieler in der großen Sporthalle am Ahrensburger Weg zusammen gefunden, mit langen Anfahrten aus Wolfsburg, Jever, Meldorf ( und natürlich war die A23 wieder verstopft!), aber auch aus dem Hamburger Raum sind Spieler vertreten von den Geesthachter Werkstätten und der Schule Paracelsusstraße. Erstaunlich ist dann, auf welch hohem Niveau die Spiele stattfinden, obgleich bei fast allen Teilnehmern nur eine Trainingseinheit pro Woche zur Verfügung steht.
Später – im Gespräch – wird Florian, der bei der Stiftung Mensch in Meldorf arbeitet, erzählen, dass dieses sein erstes Turnier ist, wie aufregend eine so große Veranstaltung auf ihn wirkt und wie er schon mit seinem Opa im Garten Federball gespielt hat. Wie andere aus seiner Gruppe arbeitet er in Meldorf in der Polsterei bei der Strandkorbherstellung. Auch bei den anderen Einrichtungen üben die Athleten im Alltag viele verschiedene Arbeiten aus: Holzarbeiten, Nähen, Kochen, Töpfern, Papierverarbeitung, Schlosserei, Montage.
Ein Spieler, der schon mehrfach in Volksdorf aufgelaufen ist, heißt Holger Mehlfeldt. Er arbeitet in der Stiftung Drachensee in Kiel, die vom Feuerkorb bis zum Geschenkanhänger alles produziert. Diese Einrichtung hat sich besonders der Integration verpflichtet. Im Wohnhaus in Kiel leben Menschen mit Behinderungen in einer Hausgemeinschaft zusammen, wobei jeder der Mieter sich entsprechend seinen Fähigkeiten einbringt. Holger, ein junger Mann mit Down-Syndrom, kennt noch aus dem letzten Jahr einige der Schiedsrichter aus dem WSV-Team: Alle werden natürlich herzlich mit Handschlag und Küsschen begrüßt.
Abbildung 2: Holger Mehlfeld und die Schiedsrichter Hauke Gathmann und Freddy Lucht vom WSV
Und wie bei Holger und den anderen Spieler auch, merkt man, wie Anerkennung und Lob für das Geleistete ein Strahlen auf die Gesichter zaubern, nicht nur bei der Siegerehrung, bei der alle Athleten eine Medaille überreicht bekommen, entweder aus der Hand ihrer Betreuer oder von Claudia Bergmann, die für Special Olympics Hamburg verantwortlich zeichnet.
Abbildung 3: Siegerehrung mit Claudia Bergmann; Holger auf Platz 3
Sport ist neben der Arbeit ein wesentlicher Bestandteil zur gesellschaftlichen Teilhabe von Menschen mit Behinderung. In der Lebenshilfe Wolfsburg ist die Inklusion so weit gediehen, dass viele Spieler in Kooperation mit dem Sportverein beim Training der Badminton-Hobby-Spieler dabei sind. Sie fahren auch gemeinsam zu 3-4 Turnieren im Jahr. Einige sind 2007 sogar zu den Weltspielen in Shanghai und zu den Special Olympics in Athen 2011 gefahren. Auch hier gilt: Alle Sportler geben ihr Bestes in den Wettbewerben. Für sie ist Dabeisein das Wichtigste. In diesem Jahr werden im Mai etwa 4500 Athleten der verschiedenen Disziplinen (Fußball, Basketball, Schwimmen, Badminton …) in München bei der Olympiade auf dem Gelände des Olympiaparks zusammenkommen. Unter dem Motto „Gemeinsam stark“ und gemäß dem Leitsatz „In jedem von uns steckt ein Held“ wollen sie zeigen, dass geistige Behinderung kein Grund ist, ein Leben in stillen, unbeachteten Nischen der Gesellschaft zu führen. So wie die Körperbehinderten bei den „Paralympics“, die in der Öffentlichkeit schon präsenter sind, wollen auch die Menschen mit geistiger Behinderung zeigen: leistungsbereit und leistungsfähig ist jeder Mensch.
In Hamburg haben viele Helfer dazu beigetragen, dass die Wettkämpfe in einer offenen, unbeschwerten Atmosphäre stattfinden konnten. Besonders ist da das WSV-Team (16 Schülerinnen und Schüler der Badmintonabteilung) zu nennen, das sich einen ganzen Tag für Aufbau und Abbau sowie die Leitung der Einzelspiele als Schiedsrichter engagiert eingesetzt hat. Mir scheint, nicht nur die Spieler haben in diesem Turnier profitiert, Selbstvertrauen und Mut aufzubauen, auch die Helfer haben bei dieser Veranstaltung „gewonnen“, dabei meine ich nicht nur die kleine Anerkennung in Form einer Aufbesserung des Taschengeldes. Nicht zu vergessen ist der Hausmeister der Stadtteilschule Walddörfer, Herr Todt, der sehr kooperativ mit seinem Knowhow bei der Vorbereitung hilfreich dabei gewesen ist.
Abbildung 4: Das Helfer-Team der Badminton-Abteilung des Walddörfer SV
Zum Abschluss ein Zitat aus einem Olympics-Flyer: „Kann ein Mensch mit Down Syndrom zum Helden werden? Ja, er kann! Bei Special Olympics.“
Günther Rohde
(Leiter der Badm.-Abteilung)